TRANSGEA - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der lokalen Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel

Diagnose der hydroklimatischen Bedingungen und des Klimawandels in den Landkreisen des Fördergebiets

Eine der wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit der Umwelt in den letzten Jahren ist der Klimawandel. Ihre Reichweite, Verlauf, Szenarien, und vor allem die Ursachen sind nicht nur Gegenstand der Streitigkeiten von Wissenschaftlern, sondern auch von Politi­kern und Verwaltungsbehörden. Zu den wichtigsten Problemen, die sich aus beobachteten und prognostizierten Klimaveränderungen ergeben, gehören u.a. Bestimmung des zukünftigen Ausmaßes des Klimawandels und welche Maßnahmen zu ihrer Reduzierung bei­tragen können. Auf lokaler Ebene scheinen Fragen der Anpassung an den Klimawandel jedoch viel wichtiger zu sein. Unabhängig vom gewählten Szenario könnte sich der Klimawandel in Zukunft auf das Funktionieren vieler sozioökonomischer Sektoren auswirken.

Die Charakteristik der hydroklimatischen Verhältnisse der pol­nisch-sächsischen Grenzregion wurde vom Institut für Meteorolo­gie und Wasserwirtschaft - Nationales Forschungsinstitut auf der Grundlage von Daten aus dem Netz der Wetterstationen IMGW-PIB (Polen) und DWD (Sachsen) entwickelt. Die Daten betrafen die Jah­re 1971-2015 und bezogen sich auf solche Elemente und meteoro­logische Phänomene wie Lufttemperatur, atmosphärischer Nieder­schlag, Schneedecke, Windgeschwindigkeit und atmosphärische Stürme. Darüber hinaus wurden Daten aus Klimaprojektionen bis 2100 herangezogen, die für die Förderregion im Rahmen der Projek­te KLAPS und NEYMO entwickelt wurden. Eine Zusammenfassung der durchgeführten Analysen enthält die Publikation mit dem Titel "Klimawandel im Förderbereich", mit dem sich Interessierte auf der Projektwebsite vertraut machen können (Abb. 1, 2).

Abb. 1 Publikation „Klimawandel im Fördergebiet.

Abb. 2 Räumliche Verteilung der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge in der Förderregion für die Jahre 1971-2015.

ie durchgeführten Analysen haben gezeigt, dass wir schon jetzt einen deutlichen Anstieg der Lufttemperatur im Gebiet der pol­nisch-sächsischen Grenzregion und unter anderem die Zunahme der Häufigkeit von drückend heißen und heißen Tagen beobachten. In Bezug auf den Niederschlag gibt es keine einheitlichen Trends, aber es sollte betont werden, dass in dem Teil des Gebiets ein Abwärts­trend der Niederschlagsmengen bei gleichzeitiger Zunahme des starken Niederschlags und der Anzahl der Tage ohne Niederschlag vorliegt.

Die aktuellen Trends spiegeln sich auch in den Prognosen des Klima­wandels bis zum Ende des 21. Jh.s. wider. Alle betrachteten Szenari­en des Klimawandels deuten auf einen weiteren Temperaturanstieg in der Zukunft hin. Bei Niederschlagsprognosen wird ein Rückgang der Niederschlagsmenge und -häufigkeit vorhergesagt, was mit zu­nehmender Häufigkeit von Starkniederschlägen und Tagen ohne Niederschläge darauf hindeutet, dass es in Zukunft zu einem An­stieg der Anzahl von Extremereignissen kommen kann, die sowohl auf das Auftreten vom Starkregen als auch auf regenfreie Zeiten zu­rückzuführen sind. In Kombination mit dem erwarteten Anstieg der Lufttemperatur kann der Rückgang der Niederschlagshäufigkeit zur Verschärfung des Dürrephänomens beitragen.